Rolf Strobel

Christine, Pierre, Romy
entzündete diese Kerze am 18. April 2024 um 9.58 Uhr

Was die Raupe Ende der Welt nennt,
nennt der Rest der Welt Schmetterling.
Laozi

An einem regnerischen Frühlingstag treffen sich die Raupen Rudi und Ava an ihrem Lieblingsplatz, einer großen Brennnessel-Staude. "Rudi, was ist los, du schaust so nachdenklich?" fragt Ava besorgt. "Ich werde gehen müssen. Neues wartet auf mich", antwortet Rudi, "doch wir werden uns bald wiedersehen. Ich kann es nicht erklären, glaube aber fest daran." Er umarmt die völlig verdutzt dreinblickende Ava und krabbelt langsam davon. Einige Tage sieht Ava ihren Freund nicht. Jeden Tag sitzt sie noch trauriger auf den Brennnesselblättern. Sie versteht nicht, was das alles bedeuten soll. Doch dann, an einem sonnigen Sonntagmorgen, hört sie eine Stimme von weither. Ein Rufen, das ihr vertraut vorkommt. Sie hört ihren Namen und schaut sich um. Da sieht sie einen Schmetterling, der wunderschön, frei und voller Freude durch die Luft fliegt. "Hallo Ava", sagt er fröhlich, als er direkt neben ihr auf der Brennnessel landet. "Du bist es wirklich, Rudi!", ruft Ava überglücklich. "Du bist zurück, du lebst! Was für eine Freude! Ich kann gar nicht glauben, was ich sehe ..." Rudi drückt sie, dann flattert er in die Luft und umkreist seine Freundin einige Male: "Warte nur ein wenig. Ich glaube, bald wirst du das Wunder des neuen Lebens am eigenen Leib erfahren."

Romy hat diesen Text vor kurzem vom Kindergottesdienst mit nach Hause gebracht.

Wir denken an dich!